Geräte
und Hilfsmittel zur Herstellung der ersten Dauerwelle
100 Jahre Dauerwelle
Dieses bevorstehende Jubiläum war für mich der Anlass, die Geräte und
Hilfsmittel genau so nachzubauen wie sie der Erfinder in Büchern und Briefen
beschrieben und skizziert hat.
Diese Geräte und Hilfsmittel brauchte man im Jahre 1906 zur
Herstellung einer Dauerwelle.
Inhalt des Koffers:
Eine mit Leuchtgas betriebene Heizflamme
Eine Heizzange erste Ausführung
Eine Heizzange neuerer Ausführung
10 Papphülsen
10 Metallröhrchen mit Schnur
10 Filzscheiben zum Schutz der Kopfhaut
2 Rollen Flanellbinden
1 Flasche Borax
1 Flasche Soda
zur Herstellung einer vom Erfinder geheim gehaltenen Dauerwellenflüssigkeit.
Die hier auf dem Heizgestell liegende Zange hatte einige Nachteile. Die
beiden Rohrhälften liessen sich auf der Gasflamme nur ungleichmässig erwärmen.
Auch brauchte man sehr viel Kraft um die beiden Rohre 10 bis 15 Minuten
zusammenzudrücken, denn so lange dauerte es um eine einzelne Welle zu legen.
Daraufhin entwickelte Nessler eine neue Zange. Diese erwärmte sich auf
der Gasflamme gleichmässig, da die beiden Rohrhälften dicht aufeinander
lagen. Auch brauchte die Zange beim Halten nicht extra zusammengedrückt
werden.
Die beiden Heizzangen im Vergleich
Ein Büschel Haare wird satt um das Metallröhrchen gewickelt und mit der
Schnur festgebunden. Diese so abgebundenen Haare bedeckt man mit einem
Läppchen aus Flanell das in Dauerwellflüssigkeit getaucht ist. Darüber
wird die Hülse aus Pappe gestülpt und mit der Heizzange 10 bis 15 Minuten
lang erwärmt. Zum Schutz der Kopfhaut vor der Hitze schob man eine geschlitzte
Filzscheibe unter die Heizzange.