Mit den „Locken“ locken
Wenn Sie wieder einmal beim Frisör sitzen, in einer Zeitschrift
blättern und vielleicht gerade eine Tasse Kaffee trinken,
denken Sie doch einmal an Katharina Laible.
Sie machte einst eine schmerzhafte
Erfahrung gemäss dem
Sprichwort „Wer schön sein will muss leiden“.
Aus Liebe zu ihrem späteren Ehemann, dem Frisör Karl
Ludwig Nessler aus Todtnau liess sie sich damals drei Haarsträhnen
abbinden, mit einer geheimen Tinktur einpinseln und mit einer
glühenden Zange erhitzen. Als nach einiger Zeit die Hitze
unerträglich wurde schrie das Versuchskaninchen Katharina
vor Schmerzen laut auf. Nessler musste den Versuch abbrechen.
Das Ergebnis der Tortur war, die
erste Strähne löste
sich vom Kopf und nur Haarstummel auf der Kopfhaut blieben
zurück. Die zweite Strähne war trotz einer grossen
Brandblase glatt geblieben. Die dritte Strähne aber blieb
trotz mehrmaligem Waschen gewellt. Jetzt flossen bei Katharina
die Freudentränen. Die Dauerwelle war erfunden.
Nessler hautnah können sie in der Nessler-Ausstellung in Todtnau sehen.
|
|
Karl Ludwig Nessler (1872-1951)
Todtnau im Jahre 1873 |